Was macht eine Gemeinde attraktiv und lebenswert? Welche Perspektiven
haben junge Menschen in der Region? Mit welchen langfristigen Herausforderungen
ist die Gemeinde dabei konfrontiert?
Welche Ideen und Lösungsvorschläge gibt es für diese Herausforderungen?
Die Gemeinde Bad Mittendorf braucht für wichtige Zukunftsfragen
„Freiräume“ für neue Ideen. Die 2017 ins Leben gerufene „Hinterberger
Zukunftswerkstatt“ wurde initiiert
… weil es wichtige Themen und Herausforderungen gibt
… weil es dafür gute Ideen und neue Lösungen braucht
… weil dafür das Engagement und die Kreativität interessierter
Bürger und Bürgerinnen ein wichtiges
Potenzial darstellt.
Die Spielregeln der Zukunftswerkstatt sind einfach: In einem offenen wie zielorientierten Prozess bringen interessierte Bürgerinnen und Bürger Themen und Ideen ein. Ausgewählte Ideen werden vertieft und. Aus manchen Ideen entwickeln sich zukunftsweisende Projekten. Motivation, Engagement und Zeitressourcen aller Beteiligten bilden den entscheidenden Rahmen.
Die Zukunftswerkstatt ist transparent – alle Themen und Ideen sind
öffentlich. Die Gemeinde als Träger wird regelmäßig über die Aktivitäten und
die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt informiert. Interessierte
GemeindevertreterInnen können am Prozess teilnehmen.
Ideen sind nur umsetzbar, wenn es in der Folge dafür Verantwortliche,
Träger, Ressourcen und Unterstützung dafür gibt.
Trägerschaft: Marktgemeinde Bad Mitterndorf
Moderation und Betreuung: Günther Marchner,
guenther.marchner@consalis.at, +43664 18 250 18
Eine lokale Berufsmesse bringt ein bis zwei 1 Mal jährlich Schülerinnen
und Schüler der NMS Bad Mitterndorf und lokale Betriebe zusammen. Im Rahmen
eines gemeinsamen Vormittages in der Grimminghalle zeigen lokale Betriebe ihre Ausbildungs-
und Arbeitsmöglichkeiten und knüpfen erste Kontakte mit potenziellen Anwärtern
für Lehrberufe. Da es nicht selbstverständlich ist, dass die vorhandene
Möglichkeiten für Lehre und Beruf in der Gemeinde Bad Mitterndorf Eltern wie
Schülern auch bekannt sind, dient dieses von Unternehmern aus Bad Mitterndorf entwickelte
Format dazu, ihre Angebote entsprechend
greifbar und anschaulich zu vermitteln.
Gäste der Region können mithilfe ausgewählter Themen Schätze in der Natur entdecken, die sonst nur
die „Einheimischen“ kennen.
„Als Gast und „Schatzsucher“ kann man so selbst all die Wunder
erfahren und erleben, die einen Urlaub unvergessen machen. Man nimmt nicht nur
das positive, erdende Gefühl mit nach Hause, das sich in der Natur einstellt,
sondern auch eine kleine Portion Wissen über eine Region, die so voller Wunder
steckt. Zuhause wird man sich noch ewig an die Momente mit seinen Liebsten in
unberührter Natur erinnern“, so die Website:
www.naturschaetzebadmitterndorf.com
Am "Simalhof" in Obersdorf 11. Die Idee des Kost-Nix-Ladens ist einfach, aber eben nicht
selbstverständlich: Menschen bringen gebrauchte Haushaltsgegenstände,
Kinderspielzeug, Kleidung, Bücher und weitere noch intakte und nützliche Dinge,
die sie selbst nicht mehr brauchen, aber gebraucht werden, zum Kost-Nix-Laden.
Andere Menschen besuchen den Laden und nehmen Gegenstände mit, die sie
brauchen. Das alles ohne Geld! Diese Idee wurde von Hubert Trieb im Rahmen der
Zukunftswerkstatt vorangetrieben und in die Tat umgesetzt. Seit nunmehr drei
Jahren gibt es am „Simalhof“ auf der Südseite des Kumitzberges einen
florierenden Kost-Nix-Laden mit regelmäßigen Öffnungszeiten (Mittwoch, 17 – 20
Uhr, außer im Winter). Eine Gruppe von Freiwilligen kümmert sich um Organisation
und Betreuung. BesucherInnen kommen nicht nur aus Bad Mitterndorf, sondern aus
dem ganzen Ausseerland und dem Ennstal.
Die vom Hotelier Johannes Kogler initiierte „Tour de Kur“ erfindet zwar
nichts Neues. Aber sie verbindet vorhandene Angebote und Attraktionen im
Ortszentrum und in anderen Ortsteilen im Südteil von Bad Mitterndorf zu einer
verbindenden Erlebnisroute. Die „Tour de
Kur“ erinnert an die Mitterndorfer Sommerfrische-Tradition und die Tatsache
eines Luftkurortes: Mit der Erinnerung an den Arzt Heinrich Lobenstock. Mit dem
Kurpark und der neuen Gradieranlage. Mit dem Weg zur Therme, zum Barfussweg und
zur Kneippanlage. Mit dem Weg über Bad Heilbrunn entlang des Skulpturenparks
und über den Pötschenwald zurück in das Ortszentrum.
Bad Mitterndorf plant in die Zukunft: Die Thematisierung des wachsenden Pflege- und Betreuungsbedarfs und
der Sicherung von Gesundheit und sozialer Teilhabe älterer und alter Menschen
in der Gemeinde durch Christina Peer-Heiß, Bernhard Schlömicher, Friedrich
Huber in der Zukunftswerkstatt mündete in eine vom Land Steiermark geförderte Konzeptentwicklung.
Das Konzept bildet nun für die Gemeinde eine wichtige Planungsgrundlage und
soll in den nächsten Jahren mit Leben erfüllt werden:
Nähere Infos: Gut Leben und Wohnen im Alter.
Die von Erwin Walter (Obersdorf) eingebrachte Idee einer „Auszeit
für pflegende Angehörige“ erfährt nun eine Umsetzung als vom Leader-Programm
gefördertes Pilotprojekt. Das Erholungsangebot soll pflegenden Angehörigen aus
verschiedenen Bundesländern in der Tourismusgemeinde Bad Mitterndorf die
Möglichkeit bieten, prophylaktisch etwas für ihre eigene Gesundheit tun und
neue Kraft tanken zu können – ergänzt durch Information, Beratung zu
Gesundheitsfragen und geführte Natur- und Kulturerlebnisse.
Beim „Hinterberger Panoramaweg“ (Ideenbringer: Herbert Salfelner) handelt
es sich um eine Wegstrecke zwischen Radling und Tauplitz, die das gesamte Tal
auf bereits bestehenden und nutzbaren Forstwegen und Wanderwegen verbindet. Es
ist ein Höhenweg entlang der Sonnenseite des Tales mit phantastischen
Ausblicken und Landschafts- wie Naturerlebnissen. Die Markierung und Gestaltung
des Weges – inklusive digitaler Hintergrundinformation zu Geschichte, Natur und
Kultur des Tales - wird als neue Attraktion vom Tourismusverband vorbereitet
und im Sommer offiziell präsentiert.
Die in der Zukunftswerkstatt Stefan Skrobar, Elisabeth Gardavsky,
Herbert Hansmann entwickelte Idee eines Coworkingspace im Ortszentrum von Bad
Mitterndorf hat zu einem Grundkonzept und zur Suche nach geeigneten
Räumlichkeiten geführt. Nun erfährt die Idee mit dem Projekt „Färberhaus“, unter
der Federführung der Unternehmerin Alice Gassner und der Beteiligung und
Unterstützung der Initiativgruppe aus der Zukunftswerkstatt eine Umsetzung.
Website: www.dasfaerberhaus.at
E-Mobilität liegt im Trend. Für Bad Mitterndorf gibt es zu diesem
Thema einen Aufholbedarf, vor allem auch im Hinblick auf eine wachsende
Gästeschicht, die mit E-Autos anreist. Dafür sind jedoch entsprechende, aber
derzeit noch fehlende Rahmenbedingungen (Ladeinfrastruktur, Energieversorgung
usw.) erforderlich. Zu E-Mobilität gibt es allerdings Informationsdefizite und
einen großen Orientierungsbedarf. Ein wichtiger Anknüpfungspunkt für die
Arbeitsgruppe: In Verbindung mit Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 wird für
die Region ein „Mobilitätskonzept“ entstehen. In enger Verbindung mit
E-Mobilität steht auch die Frage einer nachhaltigen lokalen Energieversorgung. Hoffnung
besteht in der Wiedererweckung der 2015 eingeschlafene „Klima- und
Energie-Modellregion Ausseerland“. (AG-Teilnehmende: Eveline Urban, Herbert
Landertshamer, Ernst Hösl, Monja Hösl, Dirk Firnhaber, Herbert Hansmann)
Idee: Alexander Buschenreiter. Mitglieder dieser Arbeitsgruppe machten folgende Beobachtungen in
der Region: den Verlust an biologischer Vielfalt auf privaten, kommunalen und
landwirtschaftlichen Flächen, den Rückgang an Schutz- und Rückzugsräumen für
Vögel, die Folgen der zunehmenden Bodenversiegelung (weniger Nahrungsangebot
für Insekten und Vögel, Verlust an Wasserspeicherfähigkeit) oder die
Konsequenzen der Intensiv-Landwirtschaft (Gülleproblematik). Nicht zuletzt
sehen sie einen Widerspruch zwischen den Erwartungen an eine Tourismusregion
(intakte Landschaft und Natur) und der Realität. Daher schlagen sie ein
Aktionsprogramm (Themen: Blühwiesen, Abbau von Hitzeinseln, Naturschutzprojekte
etc.) vor, dass von einer Gruppe in enger Kooperation mit der Gemeinde betreut
werden könnte. (AG-Teilnehmende: Alexander Buschenreiter, Karin Hochegger (als
Expertin), Herbert Salfelner, Georg Schmidt, Gudrun Schmidt-Welke)
Mitglieder: Christian Wohlmuther, Franz Mandl, Bernhard Schlömicher
Das Ortszentrum von Bad Mitterndorf steht vor zahlreichen
Herausforderungen. Genannt werden Leerstände, Verlust an Attraktivität und
Einkaufsmöglichkeiten sowie Verkehr/Mobilität. Diese Themen waren bislang zwar
Gegenstand einzelner Initiativen und punktueller Aktivitäten. Allerdings
erfordern sie größere und umfassendere Bemühungen und mehr Kooperationsgeist.
Kernanliegen der Arbeitsgruppe: Die Gemeinde soll die Entwicklung des
Ortszentrum möglichst selbst steuern und gestalten können. Dies soll durch die
Einrichtung eines professionellen Managements für Ortsentwicklung erreicht
werden (AG-Teilnehmende: Christian Wohlmuther, Manuel Lichtenauer, Bernhard
Schlömicher, Herbert Hansmann, Franz Mandl)
Der Kommunikationsexperte Stephan Skrobar und die Architektin Caro
Rodlauer entwickelten die Idee eines „Think Tanks“ zu den Themen Bauen,
Tourismus und Landschaft. Die Initiative thematisiert aktuelle Fehlentwicklungen
wie die Landschaftszerstörung durch außengesteuerte wie unregulierte Verbauung
oder den Verlust gewachsener und lebendiger Ortsstrukturen. Im Mittelpunkt
ihrer Initiative steht die Herausforderung einer Trendwende in Richtung einer
selbstgesteuerten nachhaltigen Entwicklung der Region und eines zukunftstauglichen
Tourismus.
Nähere Informationen: www.thinktankneowise.at